Obwohl viele Geräte wie Smartphones oder Laptops über eigene Stromspeicher verfügen, kommen Batterien und Akkus im Alltag immer noch häufig zum Einsatz. Sie sind praktische Energielieferanten, die sich für eine Vielzahl von Aufgaben eignen. Je nachdem, wofür die Energie benötigt wird, bieten sich eher Akkus oder Batterien an. Dieser Ratgeber stellt die wichtigsten Unterschiede zwischen Akkus und Batterien vor und erklärt, wann welcher Energiespeicher die richtige Wahl ist. Übrigens, wenn dich interessiert welche Arten von Akkus es überhaupt gibt lies unseren Ratgeber Welche Akkuarten gibt es?
Vor- und Nachteile von Akkus
Vorteile:
- Gut geeignet für Geräte mit hohem Stromverbrauch
- Gut geeignet für den häufigen oder langandauernden Einsatz
Nachteile:
- Höhere Anschaffungskosten
- Ladegerät benötigt
Ganz grundsätzlich empfiehlt sich der Einsatz von Akkus immer dann, wenn ein Gerät häufig zum Einsatz kommt oder viel Strom verbraucht. So verlangt zum Beispiel eine mobile Soundanlage für den Stadtpark oder den Strand eine Menge Strom. Wer diesen aus Batterien ziehen möchte, muss eine Menge Geld investieren. Demgegenüber haben Funkfernbedienungen von Spielkonsolen zwar keinen so hohen Stromverbrauch, sind aber häufig und teilweise über mehrere Stunden hinweg im Einsatz. Auch hier bieten sich Akkus an.
Grundsätzlich sind Akkus in der Anschaffung teurer, zahlen sich aber über lange Sicht aus. Denn einerseits kosten die Akkus selbst mehr als Batterien und zum anderen muss ein Aufladegerät gekauft werden, um sie aufladen zu können. Dafür ist es bei heutigen Akkus durchaus möglich, sie 2.000 Mal wiederaufzuladen, was einen deutlichen Preisvorteil gegenüber dem Kauf von 2.000 Batterien darstellt. Beim Kauf ist es sinnvoll auf Akkus mit einer möglichst geringen Selbstentladung zu achten. Diese ist bei Akkus nämlich in der Regel höher als bei Batterien.
Vor- und Nachteile von Batterien
Vorteile:
- Gut geeignet für Geräte mit geringem Stromverbrauch
- Gut geeignet für Geräte die selten zum Einsatz kommen
- Vergleichsweise höhere Spannung
- Günstiger in der Anschaffung
Nachteile:
- Entladen sich auf Dauer selbst
- Nicht wieder aufladbar
- Auf Dauer kostspieliger
Batterien sind für alle Geräte eine gute Wahl, die einen niedrigen Stromverbrauch haben. Hierzu gehören zum Beispiel Wanduhren oder Fernbedienungen für den Fernseher. Ebenso eignen sie sich für Geräte, die nur selten zum Einsatz kommen. Das liegt daran, dass Batterien zumeist eine geringere Selbstentladung haben als Akkus und somit teilweise über Jahre hinweg zuverlässig ihren Dienst tun. Des Weiteren ist zu beachten, dass Batterien mit 1,5 Volt eine höhere Spannung bereitstellen als die meisten Akkus, die 1,2 Volt liefern.
Das ist bei der Nutzung von Geräten wie Blutdruckmessgeräten wichtig, die auf eine Spannung von 1,5 Volt angewiesen sind. Zudem ist es praktisch, Batterien zur Hand zu haben, wenn einmal dringend Strom gebraucht wird, die Akkus aber nicht aufgeladen sind. Übrigens, in unserem Ratgeber ist nachzulesen, wie man einen Akku richtig lädt. Hinzu kommt, dass Batterien im Vergleich zu Akkus sehr hitze- und kältebeständig sind. Sie eignen sich daher für den Einsatz im Freien besonders gut und sind entsprechend in Kameras der Sicherheitssysteme von Häusern sowie in Wetterstationen zu finden.
Einmalig sind Batterien deutlich preiswerter als Akkus, in der Summe kosten sie aber meist mehr, da sie nur einmal verwendet werden können und dann durch neuwertige Modelle ersetzt werden müssen.
Umweltschutz und Klimaverträglichkeit von Akkus und Batterien
Aus ökologischer Sicht sind sowohl Akkus als auch Batterien eine immense Belastung für die Umwelt. Das liegt unter anderem an den Komponenten, aus denen sie bestehen. So sind Cadmium und Bleib schädliche Umweltgifte, die langfristige ökologische Schäden anrichten.
In der EU sind Cadmium-Batterien zwar verboten, in Kraftfahrzeugen sind aber immer noch Batterien aus Blei verbaut. Wegen dieser Gefahren für die Umwelt dürfen Altbatterien niemals im Normalmüll entsorgt werden, sondern müssen immer zu speziellen Sammelstationen gebracht werden.
Wie Akkus richtig entsorgt werden, erfährst du in unserem Wie sollte man einen Akku richtig entsorgen?. Einige Supermärkte und Elektromärkte bieten die Rücknahme alter Batterien als Service an, gelegentlich müssen sie aber zur Sammelstelle der örtlichen Müllabfuhr gebracht werden. Doch nicht nur die Materialien der Batterien und Akkus, sondern auch deren Herstellung sind ein Schlag ins Gesicht der Umwelt. So wird für die Herstellung einer einzelnen Batterie etwa 500 Mal so viel Energie benötigt, wie sie später zur Verfügung stellt.
Durch das Wiederaufladen ist dieser Wert bei Akkus etwas besser, doch auch hier stehen Aufwand und Nutzen aus ökologischer Sicht in einem Missverhältnis. Dennoch setzen allein die Deutschen jedes Jahr 1,5 Milliarden Batterien und Akkus für die Stromgewinnung ein. Wenn diese sachgerecht entsorgt werden, ist es mittlerweile möglich, sie zu annähernd 100% sortenrein voneinander zu trennen und zu recyceln. Dennoch ist die Ökobilanz von Batterien und Akkus wenig erfreulich.
Batterien und Akkus korrekt entsorgen
Der Gesetzgeber ist daran interessiert, die Umwelt vor alten Batterien und ihren schädlichen Stoffen zu schützen. Deswegen verpflichtet er die Hersteller von Batterien und Akkus im Batteriegesetz (BattG), Altbatterien kostenlos zurückzunehmen. Inzwischen wurden verschiedene Rücknahmesysteme (GRS, REBAT, ERP…) ins Leben gerufen, um Kundinnen und Kunden die Rückgabe alter Batterien so einfach wie möglich zu machen.
Dennoch ist das Bewusstsein für die Umweltgefahren von Batterien und Akkus noch zu wenig ausgeprägt. So haben Untersuchungen gezeigt, dass nur ein Viertel aller Altbatterien in Sammelstationen landen und drei Viertel nach wie vor im Restmüll entsorgt werden. Hierdurch gehen einerseits kostbare Ressourcen verloren und andererseits gelangen schädliche Stoffe in die Umwelt.
Das gilt insbesondere für Quecksilber. Dieses Metall ist für die Umwelt besonders schädlich und ist daher nur noch in einer sehr begrenzten Zahl von Batterien zu finden. Im Rahmen von Recyclingverfahren ist es möglich, Quecksilber aus Altbatterien zu entfernen und eine Belastung der Umwelt zu verhindern.
Deswegen ist es gerade bei Batterien mit Quecksilber entscheidend, dass diese nicht im Restmüll landen, sondern sachgerecht entsorgt werden. Durch solche Recyclingverfahren können die in den Batterien und Akkus enthaltenen Rohstoffe noch einmal verwendet werden. Das gleicht die immensen Energiekosten, die bei der Produktion entstehen, zumindest ein Stück weit aus.
Unterschiede zwischen Akkus und Batterien erkennen
Bei der Vielzahl an Varianten, die im Einsatz sind, ist es nicht immer leicht zu erkennen, ob es sich bei einem Modell um einen Akku oder eine Batterie handelt. In der Regel sind aber auf den einzelnen Modellen Hinweise zu finden. So müssen wiederaufladbare Akkumulatoren als solche gekennzeichnet sein. Somit ist auf ihnen zumeist das Wort „wiederaufladbar“ oder „rechargeable“ zu finden. Ist das nicht der Fall, handelt es sich in der Regel um eine Primärbatterie. Ein weiterer Hinweis ist die Formgröße des jeweiligen Modells.
Zudem unterscheiden sich die Netzspannungen von Akkus und Batterien. Bei Akkus wird zum Beispiel die Kapazität in mAh angegeben, wohingegen auf Primärbatterien zumeist nur die Nennspannung als Voltzahl angegeben ist. Hier erfährst du, wie man die Akku-Kapazität misst.
Der richtige Umgang mit Batterien und Akkus
Sowohl bei Akkus als auch bei Batterien gibt es empfehlenswerte Verhaltensweisen für den Umgang im Alltag. So ist es zum Beispiel wichtig, in einem Gerät immer nur Batterien desselben Bautyps zu nutzen. Ansonsten passiert es leicht, dass Fehlfunktionen bei den Batterien auftreten und die Gesamtkapazität abnimmt.
Ebenso ist es wichtig, Batterien und Akkus immer komplett auszuwechseln. Wenn eine teilentladene Batterie mit einer vollen Batterie gemeinsam eingesetzt wird, entzieht sie der vollen Batterien Energie.
Außerdem besteht bei dieser Art der Nutzung schneller die Gefahr, dass eine der Batterien ausläuft. Wenn Batterien und Akkus längere Zeit nicht genutzt werden, ist es ratsam, sie aus einem Gerät zu entfernen. Einerseits reduziert sich hierdurch die Gefahr der Selbstentladung und zum anderen laufen sie dann nicht so leicht aus. Akkus, die für ein energieintensives Gerät nicht mehr genügend Strom liefern, können meist noch mehrere Wochen oder Monate in einem Wecker oder einer Fernbedienung eingesetzt werden, da diese deutlich weniger Strom benötigen.
Somit ist es nicht zwingend nötig, für solche Geräte neue Batterien zu kaufen. Bei Akkus spielt das verwendete Ladegerät eine wichtige Rolle. Dieses sollte in der Lage sein, den Ladevorgang abzubrechen, wenn der Akku voll aufgeladen ist. Ansonsten kann es nämlich zu Beschädigungen an den Akkus kommen. Der bekannte Memory-Effekt ist bei modernen NiMH-Akkus nicht mehr relevant und auch eine Tiefenentladung ist in der Regel nicht mehr so schlimm. (Mehr zum Memory-Effekt) In Bezug auf die Selbstentladung ist jedoch einiges zu beachten.
Deren Intensität hängt nämlich unter anderem von der Raumtemperatur ab, in der die Akkus gelagert werden. Deswegen sollten nach Möglichkeit immer eine trockene Raumluft und Zimmertemperatur für die Lagerung gewählt werden. Mehr zur Lagerung von Akkus erfährst du in unserem Ratgeber Wie sollte man einen Akku richtig lagern?.
Fazit: Ob Akkus oder Batterien besser sind, hängt von der Sichtweise ab
Primärbatterien sind vor allem eines: praktisch. Sie sind jederzeit einsatzbereit, haben eine geringe Selbstentladung und kommen mit unterschiedlichen Temperaturen gut zurecht. Wem es also vor allem um praktische Aspekte und Bequemlichkeit geht, wird von solchen Batterien begeistert sein.
Aus Kostensicht spricht hingegen viel für Akkus. Sie sind in der Anschaffung zwar teurer, können dafür aber bis zu 2.000 Mal wiederaufgeladen werden. Zudem eignen sie sich für intensiv genutzte und energieintensive Geräte sehr gut, bei denen der Einsatz von Primärbatterien schnell sehr teuer werden würde.
Aus ökologischer Sicht sind beide Batterietypen kritisch zu sehen. Immerhin wird bei ihrer Herstellung meist mehr Energie verwendet als sie später abgeben. Außerdem müssen sie nach erbrachter Leistung entsorgt und recycelt werden, wenn sie die Umwelt nicht massiv schädigen sollen. Der hohe Verbrauch von Batterien und Akkus zeigt jedoch, dass ein großer Bedarf an mobiler Energie besteht. Ob der Griff aber zum Akku oder zur Batterie gehen sollte, hängt von der persönlichen Sichtweise und dem Einsatzgebiet ab.
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kein eindeutiger Hinweis für einen Laien ob Akku oder Batterie (z.B. 1,2, oder 1,5) und was ist mit den AAAAAA?
Das hängt außer den oben genannten Aspekten von der Zahl der Ladezyklen ab. ZB. wird ein Akku für eine Maus, der 1x pro Jahr geladen wird, frühestens nach 20 Jahren eine bessere Ökobilanz haben. Ein Akku, der 100x geladen wird, lohnt sich hingegen.
(Leider habe ich für diese Zahlen von 20-100 Zyklen für eine bessere Ökobilanz keine definitive Quelle gefunden)